"Was jedermann für ausgemacht hält, verdient am meisten untersucht zu werden!"
[ Georg Christian Lichtenberg ]
"Die Bankenrettungen sind doch ganz ok..."
Ist das Ihre freie Entscheidung, wenn ich fragen darf? - Oh, schon der dritte Besucher...
Ja sicher, ich verzichte doch nicht auf mein Geld!
Sie hatten sozusagen keine Wahl?
Meine Freiheit lasse ich mir von Ihnen nicht nehmen!
Das wäre ganz unmöglich. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie die Bankenrettungen ablehnen könnten, ohne Schaden zu nehmen?
Etwas besser - freilich...
Ihr Verlust wird ja auf alle Steuerzahler verteilt.
Sie meinen den Verlust meiner Bank?
Das ist Ihr Verlust. Warum sollten andere, die nicht bei Ihrer Bank sind, Ihren Verlust teilen müssen?
Das wäre mir allerdings peinlich... Aber jeder hat doch Geld auf der Bank!?
Ich nicht - vor meinen Verlusten sind Sie sicher. Außerdem ist ihre Bank vielleicht radioaktiv, oder rüstet gerade jemanden auf mit Ihrem Geld.
Was sollte ich denn sonst mit dem Geld machen?
Machen Sie es unschädlich, so dass Sie und die anderen vor seinen Verlusten verschont bleiben!
Aber der Staat regelt das doch.
Doch das Geld bestimmt derzeit die Regeln, nach denen sich der "Staat" richten muss - genauso wie die Bank. Die Bank ist diejenige, die unser Geld für den Zins der Sparer eintreibt - und die Regierung muss unsere Wut abfangen, wenn für uns selbst immer weniger übrig bleibt. Beide dienen dem Geld, und damit den Menschen mit dem meisten Geld. Heraus kommt ein sehr schlechtes Theaterstück mit dem Titel "Demokratie", das wir nebenbei auch noch bezahlen müssen. Ab und zu dürfen wir für dieses miserable Stück immer noch miserablerere Schauspieler wählen.
Dann wäre der Staat nur ein armer Hund- trotzdem hält sich mein Mitleid aber in Grenzen...
Mitleid wäre auch unangebracht, denn nur die Repräsentanten eines Staates könnten die Regeln ändern, was aber ein sehr gefährlicher Job zu sein scheint.
Wo bleibt da der Fortschritt?
"Fortschritt in unserer Welt bedeutet Fortschreiten zu größerer Pein" (George Orwell, 1984)
Der Staat ist entmündigt!
Darüber war auch Präsident Andrew Jackson sehr wütend. Damals gab es sogar noch den Goldstandard, was den Banken noch mehr Macht gab. Für Jackson war es selbstverständlich, dass der Staat die Kontrolle über private Banken haben muss und nicht umgekehrt.
Aber Sie selbst können trotzdem Ihre Freiheit teilweise zurückerobern. Es ist zwar nicht ganz leicht - doch sehen Sie sich mal die Erfahrungen meiner anderen Besucher an.
Bis vor kurzem war ich mir meiner Freiheit noch ziemlich sicher...
Ihr nicht mehr existierendes Geld in eines zu verwandeln, auf das die Bank keinen Zugriff mehr hat, so dass Sie von den grauen Herren künftig in Ruhe gelassen werden, ja sogar ignoriert werden, wäre das nicht großartig?
Sicher - freilich...
Ihr Mut zum Bank-Einbruch erwüchse dann sozusagen aus der Einsicht in die Freiheit vom Geld. Manche Dinge existieren nur, wenn und solange man an sie glaubt...
Sind Sie Philosoph?
Nein, aber ich hatte schon solche Besucher...
Ich bräuchte zusätzlich noch Freiheit in Form von freier Zeit, um das Geld, das mir bleibt, auch sinnvoll ausgeben zu können.
Durch die Fähigkeit, den Zins zu erpressen, will uns das Geld zu exponentiellem Wachstum zwingen, alle sollen immer mehr und immer schneller für das Geld, also die Geldbesitzer, arbeiten. Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
Allerdings - nur wusste ich bisher nicht so genau, wer die Zeitdiebe sind...
Exponentielles Wachstum ist auf Dauer unmöglich, das heißt unnatürlich. Wann endet die Heuschreckenplage spätestens? Wenn der letzte irdische Grashalm gefressen ist. Übrig bleibt ein konsequent kahlgefressenes Leichenfeld.
Sollte ich hierin vielleicht ein Gleichnis erkennen?
Beim herkömmlichen Geld wird meist kurz vor dem Ende der Reset-Knopf gedrückt - im Neusprech heißt das Währungs"reform", die zu groß gewordene Geldmenge wird durch eine neue, wesentlich kleinere ausgetauscht - also auch Ihre Geldmenge. Aber als einer der Ersten haben Sie noch die Möglichkeit...
Verdammt, in dem Moment, wo ich der Bank mein Geld überlassen habe, wurde ich gewissermaßen von diesem zerstörerischen Geld korrumpiert, auf meine Freiheit von selbigem zu verzichten!
Korrumpiert ist ein hartes Wort, aber ich liebe konsequent denkende Besucher!
Ich habe dringend etwas zu tun...
Bemerkenswert konsequent - aber kommen Sie danach wiiieder!
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Haben Sie’s?
Ja, aber das hat vielleicht Nerven gekostet...
Wohin jetzt mit den freiheitsraubenden Geld-Scheinen?